Die Grundlage menschlichen Zusammenlebens ist eine zweifache 

und doch eine einzige - der Wunsch jedes Menschen, 

von den anderen als das bestätigt zu werden, 

was er ist, oder sogar als das, was er werden kann; 

und die angeborene Fähigkeit des Menschen,

seine Mitmenschen in dieser Weise zu bestätigen.

(Martin Buber)


                      

Theoretische Hintergründe und Arbeitsweise

                                 

Die beiden wesentlichen Pfeiler, auf denen meine Arbeit beruht, sind die Gestaltberatung und der systemische Ansatz. Diesen beiden Beratungs- und Denkansätzen ist gemeinsam, dass sie ganz an den Potentialen und Kompetenzen der Menschen orientiert sind, mit denen sie arbeiten und dass sie für ihre Arbeit erlebnisaktivierende Methoden benutzen. 

                         

Dabei ist der gestaltorientierte Ansatz mehr auf den einzelnen, auf ganzheitliche Entwicklung seiner Ressourcen und die Beseitigung intrapersonaler Phänomene ausgerichtet, die diese Entfaltung behindern (Konflikte des 'Inneren Teams`), während der systemische Ansatz mehr auf die Entwicklung der jeweiligen Gesamtsysteme und die Beseitigung von Systemstörungen abzielt.

                                                    

Was ich anbiete, ist engagierte Kooperation. D.h. es geht mir darum, mein Wissen zur Verfügung zu stellen, sie zu den jeweiligen Arbeitsaufträgen und den mit ihnen verbundenen Erfahrungen und Sichtweisen der anderen am Prozess Beteiligten in Beziehung zu setzen. 

                                 

Dabei nutze ich die Tatsache, dass ich als Außenstehender die Dinge teilweise anders sehen und kommunizieren kann und darf als die, die unmittelbar in die Eigenart und die Dynamik eingebunden sind. 


Bei so verstandener professioneller Begleitung, geht es also um die dialogische Bündelung der Kompetenzen an theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen und sie zielt damit auf die Erarbeitung tragfähiger Interventionen.

                      

Nach meiner Erfahrung kann ein so gestalteter Prozess, wenn er gelingt, wie eine gemeinsame Entdeckungsreise sein, bei der die Eigenarten, die Kreativität und Lernfähigkeit aller Mitreisenden zur Geltung kommen und zusammenwirken und dabei immer mehr Bereitschaft und Neugier entsteht, Gewohntes hinter sich zu lassen und die Welt und damit auch sich selbst mit neuen Augen sehen zu lernen.

                         

Gestalttraining / Gestaltcoaching / Gestaltsupervision

                              

geht unter anderem zurück auf Fritz Perls, Lore Perls und Paul Goodman die in Abkehr von der Psychoanalyse Sigmund Freuds eine Beratungsform entwickelt haben. Diese fokussiert vor allem auf Selbsterfahrung und Selbstentfaltung.

                    

Gestalt im Bereich Personal- und Persönlichkeitsentwicklung – unterstützt Individuen, Teams und Organisationen auf kreativ provozierende und aktivierende Weise darin, im bewussten Kontakt mit den eigenen Wahrnehmungen, Deutungen und Gestaltungen, Bedürfnissen, Werten, Zielen und Ressourcen zu leben – im konstruktiven Dialog mit sich selbst und anderen.

                               

Gestaltberatung zieht Aufmerksamkeit für das „Hier und jetzt“ der Analyse der Vergangenheit vor, stellt eher fragen nach dem Wie und Wofür, statt nach dem Warum zu suchen. Sie betont den Wert direkter Erfahrung, konkretem Erlebens und Erprobens, aktiven Entdeckens und Erfindens. 

                                  

Eine besondere Rolle fällt daher Gewahrseinsübungen und Kontaktexperimenten zu, sowie dem Ausdruck von Gefühlen, der Inszenierung innerer Bilder und dem Spiel.

                                                     

Der Gestalt-Ansatz ist geprägt vom Respekt vor der Selbstorganisation alles Lebendigen, vor Achtung gegenüber der Wirklichkeit, Persönlichkeit, Lebensleistung, Würde und Freiheit jedes Menschen und jeder Organisation sowie durch das Vertrauen in die grundlegende Fähigkeit, immer wieder neue eigene und eigenwillige Antworten auf sich wandelnde Anforderungen zu finden.

                                                            

Auf dieses Potential zu lebenslanger Entwicklung und kreativer Anpassung baut Gestaltberatung. Ganzheit heißt auf diesem Hintergrund, sich in der Zeit zu verändern – Balance und Stabilität durch Dynamik zu entwickeln. Ziel ist es somit, Erneuerungskräfte im Klienten und in Gruppen zu beleben, dafür Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen zu fördern und dabei Verantwortung für Vermeidungen und Entscheidungen zuzumuten.

                                  

Der systemische Ansatz

                                             

basiert auf dem Konstruktivismus, der besagt, dass jedes (soziale) System seine „Wirklichkeit“ selbst konstruiert: Es gibt demnach kein "gut oder schlecht bzw. richtig oder falsch", sondern lediglich geeignete oder ungeeignete Lösungsversuche der Systembeteiligten um Anliegen und Bedürfnisse zu realisieren.

                                  

Daraus ergibt sich für die Arbeitsfelder Training, Coaching und Supervision zum Beispiel die Frage: Wie hat sich das System organisiert und auf welche Weise und unter welchen Bedingungen kann der Klient oder das Team Zielsetzungen im jeweiligen System verwirklichen? Hierbei helfen oft bildhafte Abbildungen (z.B. freie Team- und  Organisationsaufstellungen), um Zusammenhänge im System transparent zu machen.

                                  

Alle Beteiligten eines Systems (z.B. Eltern-Kinder, Team-Führungskraft, Vorstand-Kunde) haben jeweils eine eigene Perspektive auf das System - für jeden Einzelnen ist dies Wirklichkeit. Dennoch wird diese „Wirklichkeit“ von allen Beteiligten verschieden Wahrgenommen und Interpretiert. Oftmals sind diese unterschiedlichen Sichtweisen Auslöser für Konflikte die sich zirkulär verstärken. Im meinen Arbeitsfeldern gilt es unter anderem, diese Perspektiven wahrzunehmen, sie zu verstehen und daraus stimmige und ggf. neue Positionen abzuleiten.

                                       

In der systemischen Familientherapie, der Quelle des systemischen Ansatzes, wurde die Lösungsorientierung und die Aufmerksamkeitsfokussierung als zentrale Neuerung eingeführt: Es ist daher nicht immer notwendig, das Problem in allen seinen Facetten zu analysieren - oft reicht die Suche nach einer funktionsfähigen Lösung. Dies beschleunigt den Trainings- Coachings- oder Supervisionsprozess enorm und ermöglicht ein sehr pragmatisches Vorgehen.                                             

                                                                       

Bevorzugte Methoden

                                      

Impulsvorträge, moderierte Gruppengespräche, freie System- und Organisationsaufstellungen, kontextorientierte Plan- und Kooperationsspiele, Gruppendynamik, Typologien, Mediation, World-Cafe, Bodytalk, szenisches Spiel bzw. Mono- und Psychodrama, Körper- und Atemarbeit, kreative Ausdruckstechniken: Musik, Spiel und (Improvisations)Theater, Outdoor-Erlebnispädagogik, Traum- und Visionsarbeit, Geschichten und Märchen, Symbole, Meditation.